Kampflos haben die Schüler des Marktoberdorfer Gymnasiums ihre grüne Wiese zwischen Internat und Schule
den anrückenden "Römern" und "Kelten" überlassen. Kein Wunder, denn die 14 Soldaten - darunter eine Frau - sind
seit zehn Tagen unterwegs und haben somit schon so manches Gefecht hinter sich. Zu kämpfen haben Dozent
Christian Koepfer von der Universität Augsburg und seine Geschichtsstudenten allerdings
nicht mit Asterix und Obelix, sondern mit den eigenen Füßen.
Gespannt lauschten die Gymnasiasten den ganz speziellen Leiden der verkleideten Römer und Kelten,
die entlang der Via Claudia marschieren und an der Schule auf Stroh ihr Lager aufgeschlagen haben.
Gerade mit dem selbstgenähten Schuhwerk gebe es Probleme. Die Nägel an der Unterseite der Sohle
verliere man entweder, oder man laufe sie ab, erzählt Philip Egetenmeir. "Ich könnte den ganzen Tag
Schuhe reparieren", bestätigt Schuster Maximilian Dorr. Gift für die genagelten Ledersandalen seien die
asfaltierten Straßen, beklagt Dorr. Die Römer seien früher übrigens seitlich der Straßen marschiert,
auf den Straßen hingegen trabten die Pferde mit ihren Wagen, ergänzt er.
Zum Heer zählen auch Köche, die nach 20 Kilometern täglichem Fußmarsch für die Verpflegung sorgen.
In den Römereintopf gehören nach Originalrezept Öl, Speck, Zwiebeln, Bohnen, Erbsen und Getreide.
Alles werde bis zu drei Stunden in einem Topf auf offenem Feuer gekocht, verraten die Küchenmeister.
Tobias Bunk - mit freundlicher Genehmigung der Allgäuer Zeitung
Einige Impressionen dieses spannenden und lehrreichen Unterrichts außerhalb des Klassenzimmers finden Sie in unserer Bildergalerie: