Redakteur: Thorsten Krebs
Quelle: Schulleitung
Publikationsdatum: 20.10.2011
Letzte Änderung: 10.12.2014

Energetische Sanierung

Neue Gebäudehülle und hocheffiziente Anlagentechnik

Die neuen Bauteile des Gymnasiums Marktoberdorf werden im Passivhausstandard ausgeführt. Beim Bestand (Atriumsbau, erster Neubau) werden durch umfangreiche Wärmedämmmaßnahmen an Außenwänden und Dächern sowie durch den Einbau neuer, hochwertiger Fenster die gesetzlichen Anforderungen der Energiesparverordnung 2009 deutlich übertroffen.

Neue energiesparende und hocheffiziente Anlagentechnik

Im Rahmen der baulichen und energetischen Sanierung werden folgende technischen Anlagen vollständig neu eingebaut:
  • Heizungsanlagen (Heizungsverteilung, Heizkörper mit elektronischer Zonenregleung etc.)
  • Raumlufttechnische Anlagen in allen Klassen- und Sonderräumen
  • Gebäudeautomation (Mess-, Schalt- und Regelungstechnik) und Beleuchtungstechnik

Anlage

Durch diese modernen technischen Anlagen und insbesondere die neuen Lüftungsanlagen für die Klassenräume, welche mit hocheffizienten Einrichtungen zur Wärmerückgewinnung (durchschnittlich über 80%!) ausgestattet sind, kann der jährliche Wärmeenergieverbrauch der Schule gegenüber dem gegenwärtigen Zustand um mehr als 50% reduziert werden.

Die neuen Lüftungsanlagen für die Klassenräume bringen außerdem eine erhebliche Verbesserung der Raumluftqualität. Die CO2-Konzentration - ein sehr guter Indikator für Raumluftqualität - wird in den Klassenräumen von gegenwärtig bis zu 4.000 ppm (=parts per million) auf unter 1.000 ppm reduziert. Wissenschaftliche Studien haben gezeigt, dass durch Verbesserungen der Raumluftqualität das Lernvermögen der Schüler deutlich gesteigert wird.

Mit Hilfe modernster, auf die speziellen Erfordernisse des Gymnasiums Marktoberdorf abgestimmter Gebäudeautomation können immer optimale Raumtemperaturen eingehalten werden - und dies ohne irgendwelche Beeinträchtigungen der Behaglichkeitskriterien zusammen mit einer zusätzlichen Reduzierung des Wärmeenergiebedarfs.

Erfolgscontracting zur Sicherung der Nachhaltigkeit

Die Erneuerung der technischen Anlagen erfolgt über ein neues Contracting-Modell, das sog. "Erfolgscontracting". Dabei wird ein Vertrag wirekt zwischen der Schule und dem Contractor geschlossen, welcher zunächst bis zur Baufertigstellung vom Staatlichen Bauamt Kempten umgesetzt wird. Nach der Abnahme der eingebauten Anlagen beginnt die Betriebsphase, bei der die Schule dann eigenständig mit dem Contractor zusammenarbeitet.
Der Erfolgscontractor baut sämtliche neuen, vom Auftraggeber zu 100% finanzierten, technischen Anlagen ein und übernimmt anschließend, bei vertraglich fest vereinbarten jährlichen Grundvergütungen, den Betrieb mit Bedienung, Überwachung und Instandsetzung für die Dauer von 15 Jahren. Der Contractor garantiert in diesem gesamten Zeitraum den Erfolg, d.h. die einwandfreie Funktion der Anlagen, die Einhaltung der definierten Raumtemperaturen und Behaglichkeitskriterien sowie die Einhaltung der zugesicherten maximalen jährlichen Energieverbräuche für Fernwärme, Bio-Erdgas und Strom.

Anlage

Signifikante Senkung des Energiebedarfs und der CO2-Emissionen

Die Deckung des jährlichen Wärmeenergiebedarfs des Gymnasiums Marktoberdorf wird zu

  • ca. 62% aus dem Fernwärmenetz der Fernwärme Marktoberdorf und
  • 38% durch ein eigenes Blockheizkraftwerk (BHKW) gedeckt, welches mit Biomethan
    (=Bio-Erdgas) betrieben wird.

Der jährliche Elektroenergiebedarf der Schule kann bei dieser Anlagenkonstellation

  • zu ca. 45% mit eigenerzeugtem Strom aus dem BHKW und
  • zu ca. 55% durch Strom aus dem EVU-Versorgungsnetz gedeckt werden.

Durch die drastische Reduzierung des jährlichen Wärmeenergiebedarfs und den Betrieb des BHKW mit Bioerdgas wird es möglich, die jährlichen CO2-Gesamtemissionen der Schule um fast unglaubliche 79% zu senken.