Redakteur: H. Edelmann
Publikationsdatum: 08.05.2006
Letzte Änderung: 12.07.2006

eTwinning

eTwinning Projekt zwischen der Klasse 7b des Gymnasiums Marktoberdorf und der 5e des Collège Alain Fournier, Paris

Ein wesentlicher Lernanreiz für eine Fremdsprache ist der direkte Kontakt mit dem Land, in dem sie gesprochen wird. Hier bietet das Internet über „e-twinning“, die Plattform der Europäischen Union, ausgezeichnete Möglichkeiten kurzfristig und unkompliziert mit Schulen im Ausland zusammen zu arbeiten. Natürlich war auch eine gehörige Portion Glück dabei, als ganze zwei Tage nachdem ich die Klasse 7b bei dieser „Schulkontaktbörse“ angemeldet hatte, eine Anfrage des Collège Alain Fournier aus Paris vorlag. Françoise Malak und Christina Heilmann, zwei französische Lehrerinnen einer dortigen 5e (was altermäßig unserer siebten Klasse entspricht) zeigten sich an einem kleinen Projekt zum Thema „Nationalstereotypen“ interessiert, das wir sofort in Angriff nahmen.

Zunächst stellten die Schülergruppen in der jeweiligen Fremdsprache ihre Schule, ihre Stadt und Region vor, es wurden Fotos ausgetauscht , sodass jeder eine Vorstellung hatte, mit wem man es auf der anderen Seite zu tun hat. Das eigentliche Projekt zum Thema „Stereotypen“ begann mit Zeichnungen, die die französischen Schüler anlässlich einer „Journée allemande“ angefertigt hatten, und in denen Klischees in Hülle und Fülle zu finden waren. Diese Zeichnungen wurden sowohl von ihnen im Deutschunterricht besprochen als auch von unseren Schülern auf Französisch kommentiert. Die Kommentare wurden zurückgeschickt, wo sie mit großem Interesse aufgenommen wurden. Parallel dazu erstellten die deutschen Schüler, angeleitet von ihrem Kunsterzieher, Herrn Matthias Schuh, ihrerseits Karikaturen über Frankreich, die die Franzosen wiederum kommentierten. Beide Karikaturenserien können hier zusammen mit den entsprechenden Kommentaren der Karikierten begutachtet werden. Ziel des Ganzen war, sich auf kreativem Wege über die eigenen Vorurteile und Klischees Gedanken zu machen, und die der anderen kritisch zu beurteilen. Hinzu kommt, dass die Konfrontation mit dem Fremdbild der Anderen automatisch zu einem Nachdenken über die eigene nationale Identität führt. Das Medium der Karikatur und das Wissen, dass man mit Gleichaltrigen in Kontakt tritt sorgten für die Motivation und die altersgemäße Verarbeitung. Der angenehme, unkomplizierte Kontakt zu den Kolleginnen tat sein Übriges - hiermit sei Ihnen nochmals herzlich gedankt. Weitere gemeinsame Unternehmungen sind keinesfalls ausgeschlossen!!

Stefan Edelmann

Ergebnisse des eTwinning Projektes der Klasse 7b des Gymnasiums Marktoberdorf und der Deutschgruppe der 5ème des Collège Alain Fournier, Paris