Quelle: Anette Temper und Martin Knittel
Publikationsdatum: 12.02.2009
Letzte Änderung: 13.02.2009
Happy Slapping
"Fröhliches Schlagen" soll religiöse Vorurteile überwinden
Toleranz, Probleme wie Rassismus und Gewalt - eine Thematik, mit der sich das englischsprachige „Flying Fish Theatre" in seinem Theaterstück „Happy Slapping" (auf Deutsch „Fröhliches Schlagen") auseinandersetzt. Es kam am 06.02.2009 für etwa 150 Gymnasiasten der Grund- und Leistungskurse Englisch des Gymnasiums Marktoberdorf in der Aula der Realschule zur Aufführung – organisiert von der Fachschaft Englisch und finanziell unterstützt vom Elternbeirat. "Happy Slapping" ist ein modernes Drama über Rassismus - realistisch und schockierend. Der muslimische Joe wird von Schulkameraden zusammengeschlagen und dabei mit einer Handykamera gefilmt. Er sucht Schutz in einem Park und trifft dort auf die Jüdin Hannah. Die beiden entdecken, dass sie sich aufgrund der Religionsunterschiede hassen müssten. Sowohl Joe als auch Hannah sind voller Vorurteile. Was mit „Happy Slapping" beginnt, führt schließlich zu einem „Happy End". Dafür müssen die beiden jedoch aufeinander zugehen, kulturelle Überzeugungen ablegen, religiöse Vorurteile überwinden und vor allem Verständnis für die Situation des anderen entwickeln. Furcht, Provokation, Verteidigung und Vorurteil bilden einen überraschenden Dialog und Joe und Hannah verlieben sich - unabhängig von Religion und Herkunft. Das Theaterstück bot für zahlreiche Schüler aufgrund seiner aktuellen Thematik Diskussionsstoff. Dadurch, dass das Stück speziell für Schüler geschrieben wurde, war es sprachlich sehr gut verständlich, wirkte aber gleichzeitig allzu oft belehrend. Insgesamt war das Drama mäßig spannend, was bewirkte, dass der 60-minütige Dialog zwischen Hannah und Joe kein Ende zu nehmen schien. Diesen Nachteil konnte auch die hohe Qualität der schauspielerischen Leistung nicht ganz ausgleichen. Die Aufführung bot aber eine willkommene Abwechslung zum Schulalltag, wenn sie auch den Lehrcharakter guten Englischunterrichts nicht ersetzen konnte.
Anette Temper und Martin Knittel, K12