Redakteur: T. Krebs
Quelle: Hr. Müller
Publikationsdatum: 12.10.2009
Letzte Änderung: 28.10.2011

Französischunterricht einmal anders

Die Conteuse Mme Bouin fesselt die Siebtklässler mit ihren Erzählungen

Mme Bouin kam extra aus Südfrankreich angereist, um den Schülern der 7. Jahrgangsstufe, die Französisch als zweite Fremdsprache gewählt hatten, am Gymnasium Marktoberdorf einige unserem Lernniveau entsprechende französische Geschichten vorzutragen. Darunter auch folgende kleine Erzählung:

Alles begann in einem nicht allzu großen Dorf, in dem es selten regnete. Doch eines Tages änderte sich dies grundlegend : Es begann zu regnen und wollte nicht mehr aufhören. Das Wasser stieg und stieg. Am ersten Tag war die Straße mit Pfützen übersät. Es regnete wieder und das Wasser stieg erneut an. Am fünften Tage war das Wasser so hoch gestiegen, dass Wasser in die Wohnungen lief. Die ersten Einwohner verließen das Dorf.

Es regnete weiter! Und das Wasser stieg wieder, diesmal waren die Eingangstüren kaum betretbar. Nun flüchteten die letzten Einwohner des Dorfes, bis auf einen. Die Nachbarn forderten ihn mehrmals auf, mit ihnen zu flüchten, doch er sagte nur: "Nein, ich bleibe hier, hier in meiner Wohnung! Mich wird Gott beschützen!" In den nächsten zwei Tagen regnete es wieder. Und das Wasser stieg erneut. Diesmal so, dass der letzte verbliebene Dorfbewohner in den ersten Stock flüchten musste. Jetzt kam die Feuerwehr mit ihrem Rettungsboot. Doch wieder schickte der Dorfbewohner sie fort: "Nein, ich bleibe hier, hier in meiner Wohnung! Mich wird Gott beschützen!"

Es regnete wieder und wieder. Es wollte nicht mehr aufhören. Der Dorfbewohner musste aufs Dach,da der erste Stock nun auch unter Wasser stand. Diesmal kam ein Helikopter, um ihn zu retten. Doch wieder hörten sie nur eines: "Nein, ich bleibe hier, hier in meiner Wohnung! Mich wird Gott beschützen!"

Die französische Conteuse Mme Bouin mit Fachbetreuer Josef Müller (links) und Französischlehrer Martin Lotter

Das Wasser stieg und stieg, bis die Füße des Mannes vollkommen unter Wasser waren. In den nächsten Tagen stieg ihm das Wasser bis zum Bauch, dann bis zum Hals. Seine letzten Worte waren: "Gott, wieso hast du mir nicht geholfen? Ich habe an dich geglaubt!" Doch Gott erwiderte : "Ich habe dir doch geholfen! Ich schickte dir drei Rettungsmöglichkeiten. Die Dorfbewohner, die Feuerwehr und einen Helikopter, doch du hast mich dreimal zurückgewiesen."

Dies war nur eine von vielen tollen Geschichten, die Mme Bouin ausdrucksstark und mit großer Leidenschaft erzählte. Dabei gelang es ihr immer wieder, uns unbekannte Wörter mit ihrer eindrucksvollen Mimik und Gestik zu verdeutlichen, sodass wir nicht nur einen amüsanten Vortrag hören durften, sondern gleich auch noch etwas für unseren Französischwortschatz taten. Großen Dank an Mme Bouin!!

MERCI POUR CETTE LECTURE AMUSANTE
%u2013 DANKE FÜR DIE TOLLE LESUNG!

Julia Straif (7a) & Julia Weber (7d)