Redakteur: Th. Krebs
Quelle: Klasse 5a (2010/11)
Publikationsdatum: 30.10.2011
Letzte Änderung: 06.12.2011

Der Gläserne Zug

Eine Ballade der Klasse 5a frei nach Theodor Fontane

Der Gläserne Zug

Eine Ballade der Klasse 5a frei nach "John Maynard" von Theodor Fontane (Schuljahr 2010/11)

Am Münchner Bahnhof die Touristen sehen
den Gläsernen Zug auf den Schienen stehen.
Die Freude der Touristen ist groß und schön:
herrliches Wetter und leichter Föhn.

Die Sonne scheint, der Himmel ist blau.
"Die Fahrt wird toll!", meint eine Frau.
Alle Leute laufen rund herum,
wer's heut nicht ausnutzt, der ist dumm!

Alle Herzen sind froh, alle Herzen sind frei,
da kommt schon der Gläserne Zug herbei.
Alle Passagiere steigen ein,
sie wissen schon: Die Fahrt wird fein!

Der Zug fährt los, die Fahrt beginnt,
da lacht auch schon das erste Kind:
"Schau, Mama, ist die Aussicht schön.
Dieser Tag soll nie vergehn!" -
"Ja, sieh nur, die schönen Seen und Wälder
und all die gelben Stoppelfelder!"

Es wird jetzt fröhlich Brotzeit gemacht
und viel über diesen schönen Tag gelacht.
Überall sieht man duftende Wälder
und blühende Blumen, Wiesen und Felder.

Ein Eichhörnchen in den Bäumen hüpft,
ein Schmetterling aus seinem Kokon jetzt schlüpft.
Der Zug rattert über die Schienen dahin,
die Passagiere haben nur Frohes im Sinn.

Garmisch: der Lokführer sperrt die Zugtür auf,
dann nimmt das Schicksal seinen Lauf.
Der Lokführer des RE Drei-Sechs-Eins-Zwei
hat schlecht geschlafen und ist nicht bei der Sach' dabei.

Der Zug fährt an, er fährt langsam aus,
schon ist er aus dem Bahnhof raus.
Der Lokführer übersieht das rote Signal
und tritt weiter auf das Gaspedal.

Plötzlich ertönt ein schriller Pfiff,
die Passagiere halten sich fest am Griff,
denn sie sehen den Regionalzug 3612 von fern,
da sagt ein Bayer: "Was soll das denn wer'n?"

Beide Lokführer treten das Bremspedal,
sie zittern beide wie ein Zitteraal.
Sie bremsen zu spät, der Crash passiert,
den Passagieren das Blut in den Adern gefriert -
und beide Züge sind eliminiert!

Scherben, Blut, Verletzte und Trümmer,
die Situation am Unfallort wird immer schlimmer.
Feuerwehr und Polizei arbeiten schwer,
die Verletzten werden immer mehr.

Die Verletzten haben große Schmerzen,
die Sanitäter nehmen sich das sehr zu Herzen.
Weil die Züge vom Feuer schon rauchen,
sind sie auch nicht mehr zu gebrauchen.

Alle geborgen -
ein Toter und 52 Verletzte zu versorgen.
Alle haben große Schmerzen,
die Angehörigen haben gebrochene Herzen.

Sie lassen den Sarg in Ehren hinab,
mit Blumen schließen sie das Grab.
Vor Gericht der Lokführer gesteht,
verurteilt er aus dem Gerichtssaal geht.